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Medikamente im Trinkwasser: Wie können sie entfernt werden?

Medikamente sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet und gelangen über menschliche Ausscheidungen häufig in die Kanalisation. Von dort aus gelangen Rückstände von Arzneimitteln in Kläranlagen. Da viele dieser Substanzen schwer biologisch abbaubar sind, können sie teilweise nur unvollständig aus dem Abwasser entfernt werden.

Deshalb stellt sich die berechtigte Frage, wie effektiv solche Medikamentenrückstände aus dem Trinkwasser entfernt werden können und welche Verfahren dafür zur Verfügung stehen.

 

Medikamenten: eine Liste der Verunreinigungen im Leitungswasser

Medikamentenrückständen kommt eine besondere Bedeutung zu, wenn es um die Qualität unseres Trinkwassers geht. Medikamente und ihre Rückstände sind oft das Ergebnis unvollständiger Filtrationsprozesse in Kläranlagen. Sie gelangen über den Wasserkreislauf wieder ins Grundwasser und somit zurück in unser Trinkwasser.

 

Nitrat und Medikamente

Liste der häufigsten Verunreinigungen durch Medikamentenrückstände im Trinkwasser:

Herkunft:
Medikamentenrückstände gelangen hauptsächlich über menschliche Ausscheidungen in die Kanalisation. Kläranlagen können diese Substanzen oft nur unvollständig filtern, sodass sie in geringen Mengen ins Trinkwasser gelangen können.

Anteil am Gesamtverschmutzungsbild:
Medikamentenrückstände machen je nach Region und Analyseverfahren einen kleinen Teil der Gesamtverunreinigungen im Trinkwasser aus, geschätzt zwischen 1 % und 10 %. Der genaue Anteil variiert stark je nach Untersuchungsmethode, Region und Wasserversorgung.

Gesundheitliche Bedenken:
Die Langzeitwirkungen von Medikamentenrückständen im Trinkwasser sind noch nicht vollständig erforscht. Potenzielle Risiken werden vor allem in hormonellen Wirkungen und der möglichen Förderung von Resistenzen bei Antibiotika gesehen. Insgesamt liegen die Konzentrationen meist weit unter gesundheitlich bedenklichen Grenzwerten.


Hauptgruppen von Medikamentenrückständen, die im Trinkwasser nachgewiesen werden können:

  • Antibiotika: z. B. Amoxicillin, Ciprofloxacin, Tetracyclin

  • Hormone: z. B. Ethinylestradiol (aus der Antibabypille), Testosteron, Progesteron

  • Schmerzmittel/Entzündungshemmer: z. B. Ibuprofen, Paracetamol (Acetaminophen), Aspirin, Diclofenac

  • Psychopharmaka:

    • Antidepressiva: Fluoxetin, Sertralin, Citalopram

    • Antipsychotika: Risperidon, Quetiapin

  • Herz-Kreislauf-Medikamente: z. B. Atenolol, Lisinopril

  • Cholesterinsenker (Statine): Simvastatin, Atorvastatin

  • Antihistaminika: Loratadin, Cetirizin

  • Beruhigungsmittel (Sedativa): Diazepam, Lorazepam


Wichtiger Hinweis:

Pestizide, industrielle Chemikalien (wie PFAS, PFOA), Schwermetalle (Blei, Kupfer, Arsen) und Desinfektionsmittelrückstände (Chlor, Chloramine, Trihalomethane) sind ebenfalls häufige Verunreinigungen im Wasser, gehören aber nicht zu den Medikamentenrückständen. Diese Stoffe stammen aus anderen Quellen und sollten getrennt von Medikamentenrückständen betrachtet werden.

 

Wo und wie gelangen Medikamente ins Trinkwasser?

Es gibt mehrere Wege, wie Medikamentenrückstände ins Trinkwasser gelangen können.

  1. Entsorgung in Privathaushalten: Viele Menschen entsorgen abgelaufene Medikamente fälschlicherweise über die Toilette. Das ist der Hauptgrund, warum Medikamente ins Trinkwasser gelangen.
  2. Menschliche und tierische Ausscheidung: Der Mensch, aber auch Tiere, scheiden Medikamentenrückstände teilweise unverändert oder als Metabolite aus.
  3. Landwirtschaftliche Quellen für Pestizide: Ausgebrachte Schädlingsbekämpfungsmittel und landwirtschaftliche Abflüsse sind Hauptquellen für weitere organische Verunreinigungen im Trinkwasser. Diese können ins Grundwasser sickern und so in den Wasserkreislauf gelangen.

 

Medikamente aus dem Trinkwasser entfernen: die Herausforderung der Wasseraufbereitung

Die eingetragenen Mengen, auch wenn sie nur gering sind, stellen herkömmliche Kläranlagen vor eine große Herausforderung. Denn meist sind sie nicht in der Lage, all diese Verunreinigungen wieder vollständig aus dem wiederaufbereiteten Wasser zu entfernen. Aus diesem Grund gelangen immer wieder kleine Restbestände in das Trinkwasser.

 

Medikamente, Pestizide und ihre Relevanz für Osmose, Trinkwasser und Leitungswasser

Angesichts der Schwierigkeiten, die herkömmliche Kläranlagen bei der vollständigen Entfernung von Verunreinigungen wie Medikamentenrückständen haben, wird die Bedeutung einer Liste dieser Stoffe im Kontext von Osmose, Trinkwasser und Leitungswasser immer deutlicher. Diese Verunreinigungen, darunter auch Medikamente, die häufig für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschrieben werden, stellen nicht nur ein gesundheitliches Risiko dar. Sie werfen auch Fragen zur Effizienz und Wirksamkeit von Wasseraufbereitungsmethoden auf. In diesem Kontext können Osmose-Systeme eine wichtige Rolle spielen. Sie sind nämlich in der Lage, eine Vielzahl dieser Verunreinigungen effektiv zu entfernen und somit die Qualität des Trink- und Leitungswassers zu verbessern.

 

Welche Stoffe filtriert eine Osmoseanlage?

Osmoseanlagen arbeiten auf molekularer Ebene, was ihnen die Fähigkeit verleiht, eine breite Palette von Verunreinigungen aus dem Trinkwasser zu entfernen.

 

Anorganische Stoffe: Mineralien und Toxine

Osmoseanlagen sind besonders effektiv beim Entfernen anorganischer Stoffe, die oft als Salze oder Ionen im Wasser gelöst sind. Zu den nützlichen Mineralien gehören Natrium, Magnesium und Calcium. Aber auch schädliche Substanzen wie Nitrat, Blei und Cadmium oder Anionen wie Nitrate.

 

Effizienz bei Medikamenten

Gerade bezüglich der Medikamente sind Osmoseanlagen sehr effektiv, diese aus dem Trinkwasser zu entfernen. Durch die Verwendung einer semipermeablen Membran können diese spezifischen Verunreinigungen weitgehend herausgefiltert werden, und die Wasserqualität kann erheblich verbessert werden. Das gilt nicht nur für Medikamente, Pestizide und ihre Rückstände, sondern auch für Viren und Bakterien, die unter bestimmten Bedingungen wirksam entfernt werden können.

 

Die Grenzen der Osmose

Obwohl Osmoseanlagen sehr effizient sind, können sie nicht alle Arten von Verunreinigungen entfernen. So können einige Bakterien und Viren unter bestimmten Bedingungen durch die Membran gelangen. Auch werden nicht immer alle Medikamentenrückstände restlos entfernt. Dies gilt besonders, wenn die Filter der Anlage nicht regelmäßig gereinigt, beziehungsweise erneuert werden. Je nach Trinkwasserqualität solltest Du daher die Filter alle 6 Monate, die Membran alle 24 Monate, erneuern.

 

Das Wichtigste in Kürze: So entfernst Du Medikamentenrückständen aus dem Trinkwasser

Die Qualität des Trink- und Leitungswassers kann durch verschiedene Verunreinigungen beeinträchtigt werden, darunter Medikamentenrückstände, die durch die unvollständige Filtration der Kläranlagen ins Wasser gelangen.

Osmoseanlagen bieten hier eine effektive Lösung. Sie können eine breite Palette von Verunreinigungen aus dem Trinkwasser entfernen und sind besonders effizient bei Medikamentenrückständen. Aber Vorsicht: Auch Osmoseanlagen haben ihre Grenzen und müssen regelmäßig gewartet werden.



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