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Wasserenthärter für die Waschmaschine: Notwendig oder nicht?

Muss ein Wasserenthärter in die Waschmaschine? Das ist eine Frage, die viele Verbraucher umtreibt. Die Werbung ist sehr gut darin, uns den Schrecken von Kalkablagerungen, porösen Dichtungen und Co. zu vermitteln und gleichzeitig diverse Produkte als Heilsbringer anzupreisen. Was dran ist am Slogan „Waschmaschinen leben länger mit Wasserenthärter“, das erfährst Du in diesem Beitrag.

 

Hartes Wasser und Kalkablagerungen

Die Wasserhärteskala kennt drei Einstufungen: hartes, mittleres und weiches Wasser. In Deutschland sind die Härtegrade für das Trinkwasser sehr unterschiedlich verteilt. Maßgeblich für die Gesamthärte ist die Konzentration von Calcium- (Ca2+) und Magnesium-Ionen (Mg2+) im Wasser. Verantwortlich für die Kalkablagerungen ist jedoch nur die temporäre bzw. die Carbonathärte des Wassers. Dies sind kalkige Salze der Erdalkalimetalle. Temporär ist die Carbonathärte, weil sie sich durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft verändern kann. Bei zu hoher Konzentration fallen diese Salze aus und lagern sich in den Rohren, an den Wänden, usw. der Waschmaschine ab, so dass sich die Frage nach Wasserenthärtern stellt.

 

Wasserenthärtung für die Waschmaschine

Sind Kalkablagerungen ein Problem?

Je härter das Wasser, desto mehr Kalkablagerungen treten auf. Sie sind aber nicht giftig oder gesundheitsschädlich.

  • Ein Problem ist eher die Funktionsbeeinträchtigung von Waschmaschine und Co. So können Gummiteile porös werden oder die Kalkablagerungen auf den Rohrwandungen führen zu einem höheren Stromverbrauch. Ein Millimeter Ablagerung für etwa zehn Prozent mehr Strombedarf stehen.
  • Beim Wäschewaschen stellt Kalk ein weiteres Problem dar. Er reagiert mit den waschaktiven Tensiden im Waschmittel und vermindert deren Wirkung. Bei sehr hartem Wasser wird sogar doppelt so viel Waschmittel gebraucht wie bei weichem Wasser.

Grundsätzlich kann das Ausmaß von Kalkablagerungen aber nur bei hartem Wasser zu einem echten Problem werden.

 

Chemische Zusätze: So funktionieren Wasserenthärter in Waschmaschinen

Chemische Wasserenthärter werden einfach als zusätzliche Substanz mit in die Waschmaschine gegeben. Substanzen, die diese Aufgaben erfüllen, sind:

  • Zeolithe: Die Zeolithe A, P, X und Y sind kristalline Aluminiumsilikate. Diese Schichtsilikate bilden Hohlraumstrukturen, die durch ihre große innere Oberfläche viele Ionen binden können und das Ausfallen der Kalksalze verhindern.
  • Polycarboxylate: Das sind wasserlösliche Salze von langkettigen Polycarbonsäuren. Zusammen mit Zeolith A werden sie als Gerüststoffe verwendet, um die Fällung der lästigen Erdalkalisalze zu verhindern.
  • Tenside: Tenside sollen eigentlich den Schmutz aus der Wäsche entfernen. Wenn sie aber vorher mit Kalk abreagieren, dann können sie diese Waschwirkung nicht mehr entfalten. Aber überschüssige Tenside können Kalk abfangen. Das wird besonders in Flüssigwaschmitteln praktiziert.
  • Phosphonate und Triphosphate: Diese Substanzen sind sogenannte Komplexbildner, die – etwas vereinfacht dargestellt – Magnesium- und Calcium-Ionen umschließen und chemisch unwirksam machen. Dadurch können sie nicht mehr als feste Salze ausfallen. Sie sind allerdings biologisch schwer abbaubar und tragen zur Überdüngung von Gewässern bei. Deshalb werden sie mehr und mehr durch Zeolithe ersetzt.

 

Warum zusätzliche Wasserenthärter in der Waschmaschine kritisch zu betrachten sind

Na wunderbar, wirst Du denken. Das Funktionsprinzip von Wasserenthärtern ist klar. Es gibt sogar Alternativen, die weniger bedenklich für die Umwelt sind. Also her damit und ab in die Waschmaschine. Das Problem ist in diesem Fall: Du gibst auch ein Waschmittel in die Waschmaschine und da ist es sinnvoll, mal auf die jeweiligen Inhaltsstoffe zu schauen. Wir haben mal die Inhaltsstoffe eines typischen Waschpulvers und eines typischen Wasserenthärters herausgesucht, die in Deiner Waschmaschine landen:

  • Ariel Waschpulver: 5 – 15 % Anionische Tenside, Bleichmittel Auf Sauerstoffbasis, < 5 % Nichtionische Tenside, Phosphonate, Polycarboxylate, Zeolithe, Enzyme, Optische Aufheller, Duftstoffe, Alpha-Isomethyl Ionone, Linalool
  • Calgon Wasserenthärter: > 30 % Zeolithe, 5 – < 15 % Polycarboxylate, < 5 % nichtionische Tenside, Duftstoffe

Fällt Dir etwas auf? Richtig. Alles, was im Wasserenthärter enthalten ist, ist im Waschmittel auch schon drin. Und zwar aus genau dem Grund, dass mit dem Waschmittel allein das Wasser in der Waschmaschine schon ausreichend enthärtet wird. Aus all dem folgt eigentlich, dass Wasserenthärter überflüssig sind.

 

Der Regelgebrauch von Wasserenthärtern in der Waschmaschine

Waschmittel enthalten schon Wasserenthärter. Deshalb ist das A und O, die Dosierung des Waschmittels auf die Wasserhärte anzupassen. Dazu gibt es von den Herstellern eine Dosierungsanleitung, meist in tabellarischer Form für die unterschiedlichen Verschmutzungsgrade der Wäsche und die Wasserhärtegrade. Um die Waschmaschine kalkfrei zu halten, reicht je nach Härtegrad des Wassers eine Entkalkung aus, die nur ein- bis zweimal jährlich durchgeführt werden muss. Hierfür nimmst Du am besten Zitronensäure. Sechs bis acht Esslöffel in die Waschtrommel geben und ein Waschprogramm mit höchster Temperatur durchlaufen lassen. Achtung: Nicht überdosieren, weil es sonst zu Schäden an der Waschmaschine kommen kann. Aus diesem Grund ist Essigessenz beispielsweise auch nicht zu empfehlen, weil sie die Gummidichtungen angreift.

 

Ausnahmen, in denen Wasserenthärter in der Waschmaschine gebraucht werden können

Ja, es gibt solche Ausnahmen. Es muss aber einiges zusammenkommen, damit zusätzlicher Wasserenthärter in die Waschmaschine gegeben werden sollte. Dazu gehören sehr hartes Wasser und stark verschmutzte Wäsche oder ein Waschmittel, das laut Inhaltsstoffliste keine Chemikalien zur Wasserenthärtung enthält.

  • Am umweltfreundlichsten geschieht die Wasserenthärtung mit Waschsoda, von dem ein bis zwei Esslöffel zum Waschmittel hinzugefügt werden. Achtung: Waschsoda ist wegen der hohen Alkalität nicht für empfindliche Fasern wie Wolle oder Seide geeignet. Außerdem ist zu beachten, dass Waschsoda (auch als Reine Soda im Markt erhältlich) umso besser wirkt, je heißer und länger gewaschen wird. Bei einer Kurzwäsche bei 30 Grad entfaltet es also kaum Wirkung.
  • Ansonsten können auch die gängigen Wasserenthärter in Form von Tabs, Pulver oder Gel oder anderen Formulierungen in die Waschmaschine gegeben werden.

Wichtig: Wenn Wasserenthärter zugegeben wird, sollte die Waschmitteldosierung so erfolgen, als ob weiches Wasser vorliegen würde.

 

Wasserenthärter für die Waschmaschine kaufen

In der folgenden Produktübersicht stellen wir ein paar Wasserenthärter vor. Die Hälfte der Produkte basieren auf Waschsoda.

 

Reine Soda von Heitmann pure

Ein 500 g Gebinde reines Natriumcarbonat, das ist die Allzweck-Haushaltswaffe von Heitmann. Der natürliche Reiniger und Wasserenthärter ist umweltfreundlich verpackt im handlichen und recyclingfähigen Standbeutel. Eine ausführliche Dosierungsanleitung auf dem Beutel sorgt dafür, dass sowohl die Umwelt als auch Deine Waschmaschine geschont werden. Kunden finden diese Anleitung und weitere Anwendungstipps sehr hilfreich.

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Purux Waschsoda

Waschsoda im Wellpappe-Karton. Die 1-kg-Beutel bestehen aus ökologischem PE-Kunststoff, der aus nachwachsendem Zuckerrohr hergestellt wurde. Produkt und Verpackung sind komplett vegan und gentechnikfrei. Die kleine Gebindegröße wird von Kunden gelobt, weil so nichts verklumpen kann. Es lassen sich Angebote von Boxen mit größeren Mengen finden.

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Waschsoda im 5 kg Eimer von Chemdiscount

Chemdiscount bietet das traditionelle Wasch- und Putzmittel Soda, das auch zur Wasserenthärtung in der Waschmaschine eingesetzt werden kann, in einem stabilen und hochwertigem 5 kg Kunststoffeimer an, der immerhin vielfach weiterverwendet werden kann. Das Granulat ist staubärmer als Pulver. Kunden zeigen sich voll überzeugt.

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Calgon 4in1 Power Tabs

Die Calgon Tabs sollen gegen Kalk, Schmutz, Korrosion und Gerüche in der Waschmaschine helfen. Im Karton befinden sich 75 Tabs für ebenso viele Waschgänge. Der Wasserenthärter basiert auf der Wirkungsweise von Zeolithen und verzichtet auf umweltschädliche Phosphate. Zufriedene Kunden berichten von sauberen Waschmaschinen.

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Calgon 4in1 Pulver

Das Calgon Pulver gibt es in unterschiedlichen Gebindegrößen zwischen 1,3 und 2,5 kg . Wie bei den Tabs wird ein 4fach-Schutz gegen Kalk, Schmutz, Korrosion und Gerüche in der Waschmaschine angepriesen. Die Inhaltsstoffe sind dieselben. Zeolithe übernehmen die Aufgaben der Wasserenthärtung. Auch hier zeigen sich die Kunden vom Reinigungsergebnis überzeugt. Ein Vorteil des Pulvers gegenüber Tabs wird in der Dosierbarkeit gesehen.

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Haka: Der Wasserenthärter mit der Mischformel

Der Wasserenthärter von Haka kommt im 2 kg Beutel und ist frei von Zeolithen, Phosphaten und Aluminium. Die wasserenthärtende Wirkung kommt über die Bestandteile Soda, Natron und Natriumsilikat sowie komplexbildendes Natriumcitrat und ein paar tensidische Komponenten. Die Kunden zeigen sich mit den Ergebnissen des Produkts zufrieden, das mit allen Waschmitteln kombiniert werden kann. Der Beutelinhalt reicht für 200 Waschladungen.

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Wenn schon Wasserenthärter, dann umweltfreundlich

Um Deine Waschmaschine vor schädlichen Kalkablagerungen zu schützen, benötigst Du eigentlich keinen zusätzlichen Wasserenthärter, weil gängige Waschmittel diesen schon enthalten. Nur wenn stark verschmutzte Wäsche und sehr hartes Wasser zusammenkommen, dann kann Wasserenthärter sinnvoll sein. Am umweltfreundlichsten sind hier Wasserenthärter auf Waschsoda-Basis, die aber bei kurzen und kalten Waschgängen kaum wirksam sind und sich mit Wolle und Seide nicht so gut vertragen. Bei anderen Wasserenthärtern solltest Du aus Umweltgründen eher auf Zeolith-haltige Produkte setzten statt auf solche mit Phosphat. Außerdem bieten Dir Pulver oder Gele bessere Dosierungsoptionen als Tabs.


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