Zu wenig Druck auf der Osmoseanlage – was kannst Du tun?
Wenn Deine Osmoseanlage automatisch abschaltet, kann es sein, dass sie zu wenig Druck hat. Die Funktionstüchtigkeit bei Umkehrosmose kann nicht aufrechterhalten werden, wenn die Osmoseanlage zu wenig Druck hat. Was Du in einem solchen Fall tun kannst, erfährst Du hier.
Was ist Wasserdruck und wie hoch sollte er sein?
Um alle Stockwerke eines Hauses mit Wasser zu versorgen, muss ein Druck in den Leitungen herrschen, der der Gewichtskraft des Wassers entgegenwirkt. Eine 10 Meter hohe Wassersäule übt auf die darunter liegende Fläche einen Druck von 1 bar aus. Dies entspricht in etwa dem normalen Atmosphärendruck. Deshalb gelten für ein einstöckiges Wohnhaus etwa 2 bar Wasserdruck als ausreichend, um die Wasserversorgung zu gewährleisten. Bei einem mehrstöckigen Haus kommen pro Etage etwa 0,35 bis 0,5 bar hinzu, damit das Wasser bis ganz nach oben gelangen kann.
Übrigens: Beim Wasserdruck ist es immer noch üblich, die Einheit psi zu verwenden. 1 bar entspricht 14,5 psi.

Osmoseanlagen: Wie wenig Druck brauchen sie?
Das Wasseraufbereitungsprinzip von Osmoseanlagen, die Umkehrosmose, benötigt hohe Drücke. Bei einer Osmoseanlage mit zu wenig Druck kann das Wasser nicht mehr durch die Membran gepresst werden. Dabei sind zwei Typen von Anlagen zu unterscheiden:
- Osmoseanlagen mit Tank speichern das aufbereitete Wasser in einem Tank. Aufgrund der Vorratshaltung kann eine solche Osmoseanlage mit wenig Druck und niedrigen Durchflussraten arbeiten.
- Direct Flow Osmoseanlagen erzeugen das Osmosewasser frisch. Hierzu müssen der Druck und die Durchflussraten höher sein. Typischerweise haben sie direkt vor der Membran eine Membranpumpe eingebaut, die den Druck auf mehrere bar (etwa 6 bar) treibt.
Aber egal, welche Technologie Deine Osmoseanlage hat, der Eingangsdruck vor dem System darf einen gewissen Mindestdruck nicht unterschreiten. Das ist von Anlage zu Anlage unterschiedlich. Bei meiner Retec-Osmoseanlage ist 1,5 bar der Grenzwert. Darunter sieht die Osmoseanlage zu wenig Druck und schaltet ab. Weil ich in meinem Haus aber einen mittleren Wasserdruck von 2,2 bar habe, habe ich diesbezüglich noch keine Probleme gehabt.
Was tun, wenn die Osmoseanlage zu wenig Druck hat?
Keine Chance beim Einspeisedruck?
Der Druck an der Osmoseanlage hängt auch davon ab, wo sie in Deinem Haus eingebaut ist. Der Wasserdruck ist zunächst einmal dort am höchsten, wo der Einspeisepunkt des Wasserversorgers ist. An diesem Eingangsdruck wirst Du wenig ändern können, aber vielleicht hast Du eine gewisse Flexibilität beim Installationsort Deiner Osmoseanlage, um zu wenig Druck aus dem Weg gehen zu können.
Druckerhöhungspumpe
Eine zielführendere Möglichkeit, dem Problem von zu wenig Druck auf der Osmoseanlage zu begegnen, ist der Einbau einer Druckerhöhungspumpe. Diese sollte am besten direkt vor die Osmoseanlage geschaltet werden. Auf diese Weise kannst Du genau einstellen, mit welchem Druck die Osmoseanlage versorgt wird. Einbau und die Inbetriebnahme einer solchen Pumpe sind für einen geschickten Hobbyhandwerker auch selbst durchführbar. So machst Du aus einer Osmoseanlage mit zu wenig Druck ein System, dass jederzeit arbeiten kann und Dir immer frisches Osmosewasser liefert.
Zu wenig Druck auf der Osmoseanlage: Eine wirksame Abstellmaßnahme gibt es
Wenn Deine Osmoseanlage zu wenig Druck hat, bleibt Dir fast nur eine Gegenmaßnahme. Eine Druckerhöhungspumpe muss her. Diese wird idealerweise direkt vor die Osmoseanlage in das Leitungssystem eingebaut, damit der Druck exakt geregelt werden kann.