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Was ist eine Osmoseanlage?

Wer sich schon mit dem Thema Trinkwasseraufbereitung auseinandergesetzt hat, kommt an der Osmoseanlage nicht vorbei. Doch was ist eine Osmoseanlage? Früher oder später stellst du dir die Frage, ob das Wasser, das in Deutschland aus dem Hahn kommt, wirklich so einwandfrei ist, wie es beworben wird. Oft werden in den Wassermessungen nämlich Schadstoffe wie Medikamentenrückstände oder Nitrate außer Acht gelassen. Eine Lösung für dieses Problem ist eine Osmoseanlage, denn mit dieser Anlage kann reines und gesundes Trinkwasser im Handumdrehen hergestellt werden.

Dabei verbirgt sich hinter dem Begriff Osmoseanlage eigentlich eine „Umkehr-Osmose-Anlage“. Das System wird nur im Volksmund Osmose-Anlage genannt. Es bedient sich aber der Umkehrosmose, um reines Wasser zu filtern. Wie eine solche Anlage funktioniert und wie genau die Umkehrosmose abläuft, erklären wir detailliert in diesem Artikel.

Was ist eine Osmoseanlage-Osmoseanlage Aufbau

Osmose-Anlage Aufbau:

  • Druckerhöhungspumpe: Erhöht den Druck in der Osmoseanlage, um ein perfektes Filterergebnis zu erhalten.
  • Feinfilter*: Filtert erste Sedimente aus dem verschmutzen Wasser.
  • Aktivkohlefilter*: Filtert organische Stoffe aus dem verschmutzen Wasser.
  • Membran mit Polymerfolie: Filterung auf Molekularebene – nur Wassermoleküle passieren.
  • Durchflussbegrenzer: Regelt den Druck in der gesamten Osmoseanlage.

*Einige Osmose-Anlagen enthalten weitere Filterstufen. Generell gilt: Je mehr Filterstufen in der Osmose-Anlage enthalten sind, umso länger ist die Lebensdauer der empfindlichen Membran (Herzstück der Osmose-Anlage). Die Filter filtern das verschmutze Wasser vor und reduzieren so den Anteil an Sedimenten und Schmutz, damit die Membran nicht unnötig verschmutzt wird. Weitere Filterstufen könnten zum Beispiel ein zusätzlicher Aktivkohlefilter sein oder ein Nachfilter, der nach der Membran angeschlossen wird. Ein Nachfilter kann außerdem dazu dienen, das Osmosewasser zu mineralisieren.

 

Was ist eine Osmoseanlage-Wie funktioniert die Umkehrosmose

Wie funktioniert die Umkehrosmose eigentlich?

Die Umkehrosmose ist ein Filtersystem, das es ermöglicht verschmutztes Wasser auf Molekularebene zu reinigen. Das Wasser wird mit Druck durch einen Filter gepresst. Bei diesem Vorgang verbleiben die Verschmutzungen vor dem Filter. Durch den Filter selbst gelangen nur die Wassermoleküle. So erhält man reinstes Trinkwasser, was im nächsten Schritt nur noch mineralisiert werden muss, bevor es getrunken werden kann.

 

Welchen Weg legt das Leitungswasser in einer Umkehr-Osmose-Anlage zurück, bis es reines Wasser wird?

  • Im ersten Schritt läuft das Leitungswasser durch eine Druckerhöhungspumpe, da ein gutes Filterergebnis nur mit ausreichend Druck erreicht werden kann. Die meisten Osmose-Anlagen laufen mit einem Druck von 3 bar, falls dein Wasserhahn einen geringeren Leitungsdruck aufweist, dann solltest du beim Kauf einer Osmoseanlageunbedingt darauf achten, dass die Anlage mit einer Druckerhöhungspumpe ausgestattet ist.
  • Danach passiert das Leitungswasser einen Feinfilter. Hier werden grobe Sedimente im Bereich von ca. 5µm wie Rost, Sand und Ähnliches aus dem Wasser gefiltert. Das Leitungswasser wird vorgefiltert, wodurch die feine Membran, das Herzstück der Anlage, geschützt wird. Ihre Lebensdauer erhöht sich automatisch. Der Feinfilter sollte alle 6 bis 12 Monate gewechselt werden.
  • Im nächsten Schritt läuft das vorgefilterte Leitungswasser durch einen Aktivkohlefilter, wo feinere Stoffe wie Benzol, Chlor, Pestizide und andere organische Stoffe gefiltert werden. Auch diese Filterstufe dient wieder dazu die Membran zu schützen. Auch der Aktivkohlefilter sollte alle 6 bis 12 Monate ausgetauscht werden.

* Manche Osmose-Anlagen sind mit weiteren Filterstufen ausgestattet. Je nachdem kann das Wasser hier nochmals einen Aktivkohlefilter durchlaufen. Oft sind auch Aktivkohlefilter nochmals nach der Membran angeschlossen.

  • Nachdem das Leitungswasser vorgefiltert wurde, gelangt es in das Herzstück der Osmoseanlage, die Membran. Hier geschehen die eigentliche Magie und die Filtration auf Molekularebene. Das Leitungswasser wird mit Druck auf eine Polymerfolie gepresst. Die semipermeable Polymerfolie (nur in eine Richtung durchlässig) hat winzige Durchlassstellen von 0,0001 Micron, die nur Wassermoleküle passieren können. Die Schadstoffe bleiben vor dem Filter zurück. Das Ergebnis ist ein Permeat = Osmosewasser, das über einen separaten Hahn abgeführt wird.
  • An der Abwasserleitung der Osmoseanlage ist ein Durchflussbegrenzer installiert, der dafür sorgt, dass der Druck in der Anlage konstant bleibt. Ansonsten würde das Wasser einfach nur an der Membran vorbeigeführt werden. Der Durchflussbegrenzer legt außerdem fest zu welchem Verhältnis Reinstwasser und Abwasser abgeführt werden (z. B. 1:2, 1:3, … je nach Leistung der Membran).
  • Zum Spülen der Anlage kann der Durchflussbegrenzer manuell eingestellt werden, oder alternativ komplett abmontiert werden, um die Anlage gründlich zu spülen und alle Schmutzreste effektiv aus dem Filter zu entfernen.
  • Nachdem das Abwasser den Durchflussbegrenzer passiert hat, wird es abgeleitet.

 

Funktioniert eine Osmoseanlage ohne Wasseranschluss?

Ja, es gibt zahlreiche Osmoseanlagen, die ganz ohne Wasseranschluss funktionieren. Das sind sogenannte Auftisch-Omose-Anlagen bzw. mobile Osmose-Anlagen.

 

Diese Umkehr-Osmose-Anlagen kommen ohne Wasseranschluss aus, da sie einen Tank besitzen. Er wird ähnlich einer Kaffeemaschine mit Wasser gefüllt, welches dann nach Bedarf gefiltert wird.

Gerade für Haushalte, bei denen der Wasserdruck aus dem Hahn nicht stark genug ist, oder an Orten, wo keine ständige Wasserversorgung vorhanden ist, wie zum Beispiel beim Camping, im Wohnmobil oder auf dem Boot, ist die Variante besonders vorteilhaft.

 

Funktioniert eine Osmoseanlage ohne Strom?

Ja, einige Osmoseanlagen laufen ganz ohne Strom und liefern trotzdem ein einwandfreies Filterergebnis.

Generell kann man sagen, dass Dircetflow Anlagen einen Stromanschluss benötigen. Directflow Anlagen produzieren auf Knopfdruck Osmosewasser. Da dieser Vorgang in kürzester Zeit vorgeht, benötigt die Directflow Anlage eine hohe Leistung. Diese wird nur durch eine Druckerhöhungspumpe erreicht, die jedoch Strom benötigt.

 

Osmoseanlagen mit Tank, bei denen der Filtervorgang länger dauert, kommen meist ohne Strom aus. Sie filtern das Wasser mithilfe des Drucks, der in der Wasserleitung vorhanden ist.

 

Was ist eine Osmoseanlage - Was filtert eine Umkehrosmose

Was filtert eine Osmoseanlage aus dem Wasser?

Die Osmoseanlage ist momentan das beste und effektivste Filtersystem, um reines Wasser zu erhalten. Die Abscheidungsrate von Schadstoffen beläuft sich dabei auf 95-99 %! Da kann kein anderes Filtersystem mithalten! Diese Stoffe werden dabei mithilfe der Umkehrosmose aus unserem Leitungswasser gefiltert:

  • Rost und Blei alter Wasserleitungen (Altbau) werden effektiv gefiltert
  • Kalk
  • Medikamentenrückstände
  • Chlor und Chlorabbauprodukte
  • Nitrat und Nitrit
  • Schwermetalle
  • Pestizide und polare Pestizide
  • Bakterien
  • Mikroorganismen
  • Asbestfasern

 

Kann man Osmosewasser trinken?

Durch die Filtervorgänge erhältst du ein reines, sauberes Trinkwasser, frei von jeglichen Schadstoffen. Daher ist es absolut als Trinkwasser geeignet. Generell kannst Du das Osmosewasser (das Wasser der Umkehrosmoseanlage) nicht nur direkt aus der Leitung trinken. Du kannst es

  • zum Kochen,
  • zur Kaffee- oder Teezubereitung,
  • für Eiswürfel oder
  • zur täglichen Körperhygiene verwenden.

Auch zur Herstellung von Babynahrung ist das Wasser der Wasserenthärtungsanlagen sehr gut einsetzbar. In den Vereinigten Emiraten wird die Osmose- Technologie sogar zur Trinkwassergewinnung bzw. zur Trinkwasseraufbereitung von Meerwasser eingesetzt. Über 60 % aller amerikanischen Haushalte nutzen Osmosewasser als Trinkwasser.

 

So hilft dir Osmosewasser im Haushalt

Aber nicht nur als Trinkwasser ist das Osmosewasser geeignet. Seine Verwendung verschafft dir im Haushalt noch weitere Vorteile:

  • Es kann bestens für den Einsatz in Luftbefeuchtern verwendet werden. Das Reinwasser hinterlässt keine Ablagerungen mehr im Gerät und die Gerätefunktion bleibt so länger erhalten.
  • Wasserkocher und Kaffeemaschinen verkalken weniger schnell.
  • Zum Pflanzen gießen: Die Nährstoffe im Boden werden besser gelöst und die Pflanzen können sie besser aufnehmen.
  • Beim Bügeln mit dem Dampfbügeleisen, dessen Poren nicht mehr durch lästige Kalkrückstände verstopfen.
  • Zur streifenfreien Reinigung der Fensterscheiben oder Spiegel im Haus. Durch das Herausfiltern von Verunreinigungen und Kalk bleiben keine Rückstände auf dem Glas zurück, an die sich neue Verschmutzungen schneller anheften können.
  • So wie das Osmosewasser bei Wohnungsfenstern funktioniert, kann es auch in der Scheibenwaschanlage des Autos eingesetzt werden.
  • Selbst das Auto kannst du damit lackschonend reinigen.

 

Weitere hilfreiche Links zum Aufbau der Osmoseanlage


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