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Wasserenthärtung im Aquarium – welches Wasser für welche Fische?

Immer wieder stellen sich Aquaristiker und solche, die es werden wollen, die Frage, ob eine Wasserenthärtung im Aquarium sinnvoll ist. Die Frage ist pauschal schwierig zu beantworten. Grundsätzlich macht eine Wasserenthärtung im Aquarium schon Sinn, aber es gibt es durchaus Fische, die es hart mögen, und zwar richtig hart. Wir schauen uns das in diesem Beitrag einmal genauer an.

 

Wasserhärte in der Aquaristik

Die Wasserhärte gibt an, wie viel Erdalkali-Ionen im Wasser gelöst sind. Dafür hat sich in Deutschland das „Grad deutscher Härte“ (°dH) etabliert. Die Härtebereiche sind seit 2007 wie folgt festgelegt:

  • Weiches Wasser steht für Werte bis 8,4 °dH.
  • Mittleres Wasser weist Härtegrade zwischen 8,4 und 14 °dH auf.
  • Hartes Wasser steht für Werte über 14 °dH.

In der Aquaristik sind die Einteilungen leicht anders. Unter weichem Wasser versteht man hier Härtegrade kleiner als 10 °dH und unter hartem Wasser werden Werte zwischen 10 und 30 °dH zusammengefasst.

Die Wasserhärte ist aber nicht alles. Auch der pH-Wert spielt bei den Vorlieben diverser Fische eine wichtige Rolle. Bei einem pH kleiner 7 redet man von saurem Wasser, darüber von alkalischem Wasser.

 

Wasserenthärtung im Aquarium

Wassertypen für die Fische

Es lässt sich vorwegschicken, dass die meisten Fische Härtegrade zwischen 6 und 8 °dH bevorzugen und ein leicht saures Milieu (Wassertyp 1). In den meisten Regionen Deutschlands ist das Wasser härter. Das heißt, eine Wasserenthärtung im Aquarium ist sicherlich sinnvoll. Schauen wir uns mal das bevorzugte Wassermilieu einiger Fischarten an, wobei wir nur eine kleine Auswahl präsentieren. Dabei wird nach Wassertypen unterschieden.

 

Wassertyp 1:  pH < 7,0 und Härte < 10 °dH

  • Ährenfischartige, z.B. gepunktetes Blauauge
  • Buntbarschartige, z. B. Heckels Buntbarsch
  • Welsartige, z.B. der indische Glaswels
  • Kletterfischartige, z.B. Friedlicher Kampffisch
  • Zahnkärpflinge, z.B. Blauer Prachtkärpfling
  • Knochenzünglerartige, z.B. Afrikanischer Schmetterlingsfisch

 

Wassertyp 2:  pH > 7,0 und Härte 10 – 30 °dH

  • Ährenfischartige, z.B. Gabelschwanzblauauge
  • Buntbarschartige, z. B. Zitronenbuntbarsch
  • Zahnkärpflinge, z.B. Flamingo-Guppy
  • Karpfenartige, z.B. Goldfisch
  • Kugelfischverwandte, z.B. Indischer Zwergkugelfisch

 

Wassertyp 3:  pH 7,8 – 8,6 und Härte 3 – 8 °dH

  • Barschartige, z. B. Azurcichlide

Wassertyp 4:  pH 7,8 – 9,0 und Härte 16 – 18 °dH (Karbonathärte)

  • Buntbarschartige, z. B. Blauer Tanganijka-Beulenopf
  • Welse, z.B. Vielpunkt-Kuckuckswels

 

Wassertyp 5:  pH 7,5 – 8,5, Härte 20 – 30 °dH (Karbonathärte) und 0,5 % Salzzusatz

Im sogenannten Brackwasser, welches in Flussmündungen eine Rolle spielt, vermischen sich Süß- und Salzwasser.

  • Ährenfischartige, z.B. Kleiner Ährenfisch
  • Buntbarschartige, z. B. Punktierter Buntbarsch
  • Doktorfischartige, z.B. Grüner Argusfisch
  • Zahnkärpflinge, z.B. Segelkärpfling

 

Wasserenthärtung für das Aquarium: Wann ist das sinnvoll?

Zunächst einmal hängt die Beantwortung dieser Frage von den Fischen ab, die Du halten möchtest. Wenn Du ganz bestimmte Fischarten im Auge hast, dann musst Du in Deinem Aquarium unbedingt eine Wasserenthärtung durchführen, falls das Wasser aus Deiner Trinkwasserleitung zu hart für Deine Fische ist. Du kannst das Pferd natürlich auch andersherum aufzäumen und Dir nur Fische aussuchen, die genau zu der Wasserhärte an Deinem Wohnort passen. Keine Sorge, genügend schöne Fischarten gibt es für jeden Wassertyp. Du solltest allerdings darauf achten, dass Du keine Fische miteinander mischst, die unterschiedliche Wassertypen brauchen.

 

Wie die Wasserenthärtung im Aquarium angehen? – Ganzheitlicher Ansatz

Wenn Du nur Wasserenthärtung für Dein Aquarium betreiben möchtest, dann funktioniert das in der Regel mit Ionentauschern. Allerdings hast Du mit dieser Methode nicht die anderen Wasserparameter im Blick. Neben dem pH-Wert sind das unter anderem auch der Kohlendioxid- und Nitratgehalt (Stoffwechselprodukte), Chlor- und Nitritwerte (Schadstoffe) sowie Sauerstoff- und Mineralienkonzentrationen (Nährstoffe). Auch hier reagieren unterschiedliche Fischarten unterschiedlich auf die entsprechenden Werte. Um das alles im Blick zu haben, setzt sich immer mehr die Reinigung des Wassers mittels einer Osmoseanlage durch – inklusive anschließender Aufsalzung und Aufhärtung auf die gewünschten Werte.

 

Wasserenthärtung durch Umkehrosmose

Mit Umkehrosmose wird das Leitungswasser gefiltert. Dabei werden neben der Entfernung anderer Inhaltsstoffe auch gleichzeitig Erdalkali-Ionen und Karbonat eliminiert, also eine Wasserenthärtung des Aquariumwassers vorgenommen. Das gefilterte Wasser ist im Prinzip superrein. Es enthält keine Giftstoffe, aber auch keine Mineralien mehr, hat faktisch die Härte 0 und einen pH-Wert von 7. Damit ist eine optimale Ausgangsbasis für Deine Fischhaltung gegeben. Denn Du kannst das Wasser nun remineralisieren und aufhärten, ganz nach den Bedürfnissen Deiner Fische. Mit im Fachhandel erhältlichen Aufhärtesalzen kannst Du die erforderlichen Wasserwerte und Lebensraumanforderungen Deiner Fische gezielt nachstellen.

 

Wasserenthärtung im Aquarium: Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht alle Fische brauchen weiches Wasser, aber die meisten schon.
  • Neben der Wasserhärte ist der pH-Wert wichtig und die Konzentration anderer Inhaltsstoffe.
  • Wasserenthärtung im Aquarium geht am besten mit einer Osmoseanlage.
  • Das Osmosewasser kann remineralisiert werden und auf die Bedürfnisse der Fische angepasst werden.
  • Falls keine Wasserenthärtung gewünscht ist: Für jeden Wassertyp gibt es passende und schöne Fische.

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