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Eine Osmoseanlage in der Mietwohnung – Was gibt es zu beachten?

Eine Osmoseanlage in der Mietwohnung ist eine sehr effektive Wasseraufbereitungsanlage. Sie kann meist mit wenigen Handgriffen unter dem Waschbecken oder der Spüle installiert werden. Es gibt auch etwas größere Anlagen für den Hauswasseranschluss. Aber was solltest Du bei einer Osmoseanlage in einer Mietwohnung beachten?

 

Kurz erklärt: Was macht eine Osmoseanlage?

Egal ob Eigenheim oder Mietwohnung: Osmoseanlagen bereiten Wasser über einen Ausgleichsprozess auf. Zwei verschieden konzentrierte Wasserlösungen, die durch eine Membran getrennt sind, streben üblicherweise danach, ihre Konzentration auszugleichen. Da die Membran jedoch nur für Wassermoleküle durchlässig ist, wandern diese von der Seite mit reinem Wasser auf die Seite des Wassers mit gelösten Inhaltsstoffen und verdünnen somit die Lösung. Dieser Prozess ist umkehrbar (Umkehrosmose), indem man Druck auf die Lösung ausübt. Die Wassermoleküle geben diesem Druck nach und treten von der Lösung durch die Membran auf die Seite des reinen Wassers über. Die gelösten Inhaltsstoffe können nicht durch die Membran hindurch, die Lösung wird aufkonzentriert und muss irgendwann entsorgt werden. Das in einer Osmoseanlage gefilterte Wasser auf der reinen Seite müsste korrekterweise Umkehrosmosewasser heißen.

 

Osmoseanlage in der Mietwohnung

 

Osmoseanlage in der Mietwohnung – Welche Verpflichtung hat der Vermieter?

Dein Vermieter stellt Dir eine Infrastruktur zur Verfügung, für die Du Nebenkosten bezahlst. Zu der Infrastruktur gehört auch die Wasserversorgung und das Abwasser. Grundsätzlich hat der Vermieter nur dafür Sorge zu tragen, dass die Trinkwasserqualität den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Das ist in Deutschland quasi überall der Fall. Er hat also keine Verpflichtung, eine extra Wasseraufbereitung, speziell eine Osmoseanlage, für die Mietwohnung zur Verfügung zu stellen. Wenn Du der Meinung bist, das Leitungswasser müsse noch aufbereitet werden, musst Du die Kosten für eine Osmoseanlage in der Mietwohnung selbst tragen.

 

Wann ist eine Osmoseanlage in der Mietwohnung sinnvoll?

Eine Osmoseanlage filtert auf molekularer Ebene. Organische Stoffe wie Lösemittel, Medikamentenrückstände oder auch Keime werden gefiltert. Aber auch anorganische Stoffe, die meist als Salze und in ionischer Form gelöst vorliegen, werden gefiltert. Viele dieser Stoffe sind Mineralien, die durchaus lebensnotwendige Spurenelemente darstellen, aber es sind natürlich auch Giftstoffe darunter:

  • Natrium, Magnesium, Calcium, Chlorid, Eisen gehören zu den guten Mineralien.
  • Nitrat, Blei, Cadmium, Nitrit und diverse Schwermetalle gehören zu den schädlichen Minerialien.
  • Carbonate (Kalk) in hartem Wasser sind zwar nicht giftig, aber lästig.

Wenn Du für Deinen Spurenelementbedarf ohnehin nicht auf Trinkwasser setzt, Du ein Baby zu versorgen hast (Stichwort: Nitratgehalt) oder Dich die ganzen Kalkablagerungen des harten Wassers in Deiner Mietwohnung stören, dann sind das Gründe, über eine Osmoseanlage nachzudenken.

 

 

Die Mietwohnung ist nicht das ganze Haus

Eine größere Osmoseanlage für den zentralen Hauswasseranschluss käme ebenfalls Deiner Mietwohnung zugute. Sie wäre effektiver. Zum einen sind die Unterhalts- und Wartungskosten für eine größere Anlage geringer als für viele kleine Anlagen. Zum anderen herrscht andauernd Bewegung in der Osmoseanlage, wenn mehrere Parteien aus anderen Mietwohnungen beteiligt sind. Das verhindert, dass sich die Filter zusetzen und sich Keime festsetzen können. Stehendes Wasser in Osmoseanlagen kann dazu führen, dass die Filter zerstört werden. Für eine solche Anlage musst Du mit dem Vermieter reden. Wenn er keine Bereitschaft zeigt, musst Du eine Osmoseanlage in der Mietwohnung selbst installieren oder installieren lassen. Dabei solltest Du Dir überlegen, ob Du eine solche Anlage für jeden einzelnen Wasseranschluss brauchst oder ob nicht beispielsweise der Wasseranschluss in der Küche ausreichend ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Deine Priorität auf der Babynahrungszubereitung und nicht auf hartem Wasser liegt. Denke auch daran, dass Du eine Osmoseanlage in der Mietwohnung bei einem Auszug wieder deinstallieren musst.

 

Was kostet eine Osmoseanlage für die Mietwohnung

Osmoseanlagen haben zumeist überschaubare Kauf- oder Installationskosten. Später zu tauschende Filter sind auch recht günstig zu kaufen. Da es allerdings unzählige Modellvarianten gibt, solltest Du Dir eine Fachberatung suchen, speziell, wenn es um die Filtercharakteristik geht. Denn es gibt bei so vielen Geräten natürlich auch Qualitätsunterschiede. Dazu solltest Du Dir über Deine Anforderungen und Prioritäten absolut klar sein. Es gibt schon Angebote namhafter Hersteller, die Osmoseanlagen für Deine Mietwohnung für einen zweistelligen Betrag anbieten. Am anderen Ende der Skala findest Du aber auch Geräte auf dem Markt, für die ein vierstelliger Betrag verlangt wird.

 

Eine Osmoseanlage in der Mietwohnung filtert alles, was Du willst

Mit einer Osmoseanlage in der Mietwohnung lässt sich Wasser bis zu einem hohen Reinheitsgrad filtern. Größere Partikel, die meisten anorganischen und organischen Stoffe sowie Keime stellen kein Problem dar, wenn die Anlage permanent betrieben wird und die Filter regelmäßig getauscht werden. Vielleicht ist es sogar notwendig, eine Druckerhöhungspumpe einzubauen, um die Anlage zu unterstützen. Du solltest Dir vorher über Deine Bedürfnisse klar sein, denn die Kosten musst Du als Mieter komplett selbst tragen.


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