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Keime in der Osmoseanlage: Was hilft?

Osmosewasser gilt als besonders rein, doch kann es passieren, dass sich im Laufe der Zeit Keime in der Osmoseanlage festsetzen. Wir zeigen dir, wie du einer Keimbildung wirksam vorbeugen kannst.

Wie gelangen Keime in die Osmoseanlage?

Keime können prinzipiell auf zwei Wegen in die Osmoseanlage gelangen: Zum einen vorwärts über das Wasser, das gefiltert werden soll, und zum anderen rückwärtig über die Anschlüsse.

 

Keime in der Osmoseanlage

Keime aus der Leitung

Eine Osmoseanlage filtert das Trink- und Brauchwasser, indem es durch eine sogenannte Osmosemembran gepresst wird. Das funktioniert im Prinzip wie bei einem sehr feinen Sieb. Um die empfindliche Membran zu schützen, sind ihr verschiedene Vorfilter vorgeschaltet. An ihnen bleiben bereits die meisten Verunreinigungen hängen. Während der Sedimentfilter für die gröberen Stoffe, etwa Rost oder Sand, zuständig ist, filtern die Aktivkohlefilter kleinere Teilchen aus dem Wasser. Dazu gehören unter anderem Chlor, Lösungsmittel, Medikamentenrücksände oder Pestizide.

Doch was ist Viren, Bakterien, Pilzen und Algen, die sich im Wasser befinden können? Hier kommt die Osmosemembran, das Herz der Anlage, ins Spiel. Sie ist semipermeabel, d.h. nur in eine Richtung durchlässig, und besitzt sehr feine Poren mit einer Größe von gerade einmal 0,0001 Micron. Sämtliche Keime, die sich noch im Wasser befinden, werden so zuverlässig herausgefiltert. Sie verbleiben oberhalb der Membran im der Osmoseanlage. Ins Osmosewasser können Keime nur gelangen, wenn die Osmosemembran defekt oder mangelhaft verarbeitet ist.

Retrograde Verkeimung

Auch wenn die Gefahr sehr gering ist: Bei Osmoseanlagen kann es zu einer rückwärtigen – einer retrograden – Verkeimung kommen. Die Keime gelangen dann über die Entnahme- oder die Abflusshähne in das Osmosewasser, wo sie sich ungehindert vermehren können.

Keimen in der Osmoseanlage wirksam entgegentreten

Ein einfacher und kostengünstiger Weg, um Keimen in der Osmoseanlage zuleibe zu rücken, ist ein regelmäßiger Wechsel der Vorfilter – spätestens aller 6 Monate. Bei sehr hartem und stark verschmutzten Wasser solltest du die Filter jedoch schon früher wechseln.

Positiver Nebeneffekt: Durch den Austausch schützt du zudem die sensible Membran. Über die Nutzungszeit hinweg kann es jedoch passieren, dass sie trotzdem beschädigt wird. Deshalb solltest du auch sie in bestimmten Abständen wechseln. Die Lebensdauer einer Membran beträgt meist 24 Monate.

Bevor du Filter und Membran wieder einsetzt, empfiehlt es sich, deren Gehäuse gründlich zu desinfizieren und durchzuspülen. Dafür gibt es im Handel spezielle Desinfektionssprays. Auch der Tank, sofern einer vorhanden ist, sollte desinfiziert werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Ausbreitung von Keimen in der Osmoseanlage zu verhindern, ist der Einbau von Keimsperren. Sie werden vor den Entnahme- bzw. Abflusshähnen montiert, was auch eine rückwärtige Verkeimung verhindert .

Vorsicht ist geboten, wenn die Anlage längere Zeit nicht in Betrieb ist: In stehendem Wasser finden Keime optimale Lebensbedingungen vor und breiten sich rasch aus. Das kann gerade bei Osmoseanlagen mit Tank zum Problem werden. Um einer Keimbildung entgegenzuwirken, sollte das Wasser kontinuierlich bewegt werden. Hilfreich ist hier eine Zeitschaltuhr. Einige Anlagen besitzen auch integrierte Spülsysteme.

 

Wirksame Maßnahmen gegen Keime in der Osmoseanlage:

  • Vorfilter und Membran regelmäßig wechseln
  • Filter- und Membrangehäuse sowie den Tank desinfizieren
  • Keimsperren einbauen
  • Regelmäßig spülen

 

Fazit: Auf Nummer sicher gehen

Da das Trinkwasser in Deutschland nicht gechlort wird, kann es durchaus passieren, dass Keime in die Osmoseanlage gelangen. Wer die Filter und Membran seiner Anlage regelmäßig tauscht, muss sich darüber aber keine Sorgen machen. Zusätzlichen Schutz bieten spezielle Keimsperren. Sie garantieren, reinstes Wasser aus dem Hahn kommt.


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