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In welchen EU-Ländern ist Leitungswasser trinkbar?

Dank der 2001 erlassenen Trinkwasserverordnung gehört Deutschland zu den Ländern, in denen Leitungswasser trinkbar ist. 83 % der Deutschen trinken regelmäßig Leitungswasser. Aber sauberes Wasser gehört nicht in allen Ländern zum Standard.

 

Was ist die deutsche Trinkwasserverordnung?

Die Trinkwasserverordnung regelt in Deutschland die Qualität des nutzbaren Wassers für den Menschen. Dieses Gesetz schützt damit die menschliche Gesundheit vor schädlichen Einflüssen durch Wasserverunreinigung. Regelmäßige Kontrollen sorgen dabei für eine gleichbleibende Wasserqualität. Hier wird unter anderem auf den Befall mit

Aber auch die Belastung gesundheitsschädlicher Stoffe wie

  • Blei,
  • Aluminium,
  • Nitrat,
  • radioaktiver Stoffe,
  • Pflanzenschutzmittel
  • oder Quecksilber werden überprüft.

Ebenso regelt die Trinkwasserverordnung die Beschaffenheit des Geschmacks und die Wasserfarbe.

 

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Wo kommt das Leitungswasser in Deutschland her?

70 % des deutschen Trinkwassers stammen aus dem Grundwasser. Die restlichen 30 % kommen von Talsperren, Quellen, künstlich angereicherten Grundwasserspeichern, Uferfiltraten oder Flüssen. Es gibt aber regionale Unterschiede hinsichtlich der Trinkwassergewinnung. So wird das Leitungswasser in Bayern zu dreiviertel aus Grundwasser gewonnen. Im Bundesland Sachsen hingegen stammen 73 % des Trinkwassers aus Talsperren und Seen.

 

Wie entsteht trinkbares Leitungswasser?

Das Wasser muss in Wasserwerken durch chemische und physikalische Prozesse zu trinkbarem Leitungswasser aufbereitet werden. Da die Wasserbeschaffenheit aber aufgrund der geologischen Strukturen in Deutschland sehr verschieden ist, ist Wasseraufbereitung von Region zu Region unterschiedlich. Generell dient sie aber dazu,

  • schädliche Stoffe aus dem Wasser zu entfernen
  • und bestimmte Parameter (z. B. von pH-Werten) einzustellen.

Dafür gibt es folgende Aufbereitungsverfahren:

  • Die mechanische Aufbereitung zur Beseitigung grober Verunreinigungen.
  • Das physikalische Verfahren zur Entfernung feiner Schwebstoffe durch Sedimentation oder Flotation
  • Das chemische Verfahren zur weiteren Reinigung bzw. Einstellung bestimmter Parameter wie der Härte durch die Entcarbonisierung.
  • Das Membranverfahren z. B. durch Osmose.
  • Das biologische Verfahren zur Reduzierung des zu hohen Eisens oder Mangangehaltes.

 

Wie sieht die Qualität des trinkbaren Leitungswassers in Deutschland aus?

Das Leitungswasser in Deutschland ist mit einer Wasserqualität von 99 % nicht schlechter als das Mineralwasser, das Du regelmäßig vom Supermarkt heimschleppst. Viele Tests ergaben auch, dass die vorliegende Wasserqualität des Mineralwassers in Plastikflaschen unter der des Leitungswassers in Deutschland liegt. Zudem ist das Leitungswasser wesentlich günstiger als ein 6-er Pack Mineralwasser aus dem Supermarkt. Jedoch solltest Du, wenn Du beispielsweise wegen einer Dienstreise oder einer Urlaubsreise eine längere Zeit nicht zu Hause warst, das Wasser an jedem Wasserhahn Deiner Wohnung für einige Zeit laufen lassen. Damit spülst Du das altes, abgestandenes Wasser aus den Rohrleitungen und hast wieder die gewohnte Wasserqualität. Dass die Qualität so hoch bleibt, dafür sorgt die EG-Trinkwasserrichtlinie. Demnach müssen alle Mitgliedstaaten der EU alle 3 Jahre einen Bericht über die Trinkwasserqualität den Verbrauchern zur Verfügung stellen.

Aber was ist jetzt mit dem Trinkwasser der Nachbarländer?

 

Wie ist die Wasserqualität in Italien?

Was fällt Dir ein, wenn Du an Italien denkst? Sonne, Strand, Meer, Espresso, Cappuccino, Eis, Pizza Pasta, Trinkwasser? Wie bitte, Trinkwasser? Du hast richtig gelesen. Hast Du dich im Urlaub schon einmal gefragt, ob italienisches Leitungswasser trinkbar ist? Da Italien ein Mitgliedstaat der EU ist, muss die Trinkwasserqualität hier bestimmten Anforderungen entsprechen. Dank dieser Richtlinien hat sich Italiens Wasser in den letzten Jahren deutlich verbessert. So sorgte der Ausbau von Ringkanalisationen zu einer verringerten Abwassereinspeisung in Badeseen und damit auch zu einer reduzierten Verunreinigung des Trinkwassers. Durch die regelmäßige Prüfung des Leitungswassers in Italien gemäß der EU-Richtlinie 98/83/EG gilt das Wasser inzwischen als sehr gut trinkbar. Sollten aber Zweifel aufkommen, wegen zum Beispiel verrosteter Wasserhähne, dann kauf Dir lieber Wasser aus dem Supermarkt.

 

Ist das Leitungswasser aus Dänemark trinkbar?

Dänemark zählt mit zu den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen. Durch seine angrenzende Lage ist es auch einfach zu erreichen. Und haben die Dänen nicht den Trend Hygge geprägt? Aber was solltest Du bezüglich des dänischen Leitungswassers wissen. Glaubst Du, es ist trinkbar?

Das dänische Leitungswasser gilt als das beste trinkbare Wasser weltweit. Dänemark gewinnt sein Leitungswasser aus dem Grundwasser, welches gefiltert und gelüftet wird, ehe es als trinkbares Leitungswasser aus dem Hahn kommt. Also nimm in Deinem nächsten Urlaub getrost einen tiefen Schluck.

 

Frankreich und sein Leitungswasser – was hat es damit auf sich?

Auch Frankreich unterliegt den strengen Richtlinien der EU, wie auch Italien. Die Wasserqualität ist sehr gut. Leider können Dir marode Hauswasserleitungen den Genuss des Leitungswassers vermiesen, da dadurch auch Keime und Bakterien ins Leitungswasser und dann in dein Trinkglas gelangen können. Zudem hat Frankreich mit einem zu hohen Nitratgehalt durch landwirtschaftliche Nutzung zu kämpfen. Mittlerweile wird sich aktiv um eine Senkung der Nitratwerte bemüht.

 

Kannst Du das Leitungswasser in Polen trinken?

Gemäß der sanitären Sicherheitsnormen der WTO gilt das polnische Leitungswasser als trinkbar. In diesem Übereinkommen werden alle Maßnahmen bestimmt, die zum Schutz der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen zulässig sind. Aufgrund veralteter Leitungssysteme ist die Wasserqualität des Leitungswassers in Polen aber gemindert. Oftmals kommt es zu Wasserverschmutzungen. Aus diesem Grund wird empfohlen, das Leitungswasser vor dem Trinken abzukochen.

 

Wie ist das Leitungswasser Kroatiens?

Kroatien, ein weiteres beliebtes Reiseland der Deutschen, kann mit der Qualität seines Leitungswassers wieder überzeugen. In vielen Teilen des Landes liegen mikrobiologische und chemische Anforderungen unter den Grenzwerten. Jedoch sorgen auch hier die alten Hauswasseranschlüsse für Probleme. Die Wasserversorgungsbetriebe können die Trinkqualität des Leitungswassers immer nur bis zum Hausanschluss sicherstellen. Kroatien verfügt aber über eine organisierte Wasserordnungspolitik. Daher kann das Wasser bedenkenlos getrunken werden.

 

Kannst Du die Trinkwasserqualität selbst testen?

Hast Du Bedenken das Leitungswasser wegen einer trüben Verfärbung oder wegen eines schlechten Geruchs zu trinken, kannst Du es im ersten Schritt auch ohne das Gesundheitsamt testen lassen. Hierzu gibt es in den Apotheken Teststreifen, die die gängigsten Verunreinigungen abdecken. Oder du beauftragst ein Wasserlabor für die Untersuchung entweder durch

  • einen einfachen Wassertest auf gängige Schwermetalle und Mineralstoffe oder
  • speziell auf Legionellen

 

Trinkbares Leitungswasser ist nicht selbstverständlich

Die Trinkwasserverordnung in Deutschland ist ein echter Glücksfall und beschert Dir ein sorgenfreies Nass direkt aus dem Wasserhahn. Selbst in einigen Nachbarstaaten Deutschlands ist dies keine Selbstverständlichkeit. Aber auch hierzulande können Dir gelegentliche Verunreinigungen die Freude verderben. Besorge Dir bei Unsicherheiten einen einfachen Trinkwasser-Qualitäts-Test aus der Apotheke oder kontaktiere ein Trinkwasserlabor.


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