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Wasserenthärtungsanlage: Pro und Contra

Das Pro und Contra von Wasserenthärtungsanlagen wird Dich beschäftigen, wenn Du mit hartem Wasser zu kämpfen hast. Wenn Du an Deinem Wohnort mit weichem Wasser gesegnet bist, wirst Du Dich wahrscheinlich nicht so intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Und genau diese Grundvoraussetzungen sind es, die den Einbau einer Wasserenthärtungsanlage letztendlich sinnvoll oder unsinnig erscheinen lassen. Wir beleuchten das Thema für Dich von beiden Seiten.

 

Wasserhärte

Die Wasserhärte gibt – salopp gesagt – an, wie viel Kalk im Wasser enthalten ist. Der Kalk kann sich ablagern, besonders wenn das Wasser erhitzt wird. Kritische Gerätschaften sind demnach Waschmaschinen, Wasserkocher, Kaffeemaschinen, Spülmaschinen, Tauchsieder, aber auch die Elemente Deines Heizungssystems, mit denen Frischwasser und Heizungswasser vorbereitet wird. Wasser wird in allen Lebenslagen gebraucht. Kalk- und Kesselsteinablagerungen können zu Funktionsbeeinträchtigungen wie Verstopfungen führen, aber auch echte Beschädigungen hervorrufen. In Deutschland wird das Wasser in drei Härtegrade (dH = deutsche Härte) unterschieden:

  • Weiches Wasser: bis 8,4 °dH
  • Mittleres Wasser: zwischen 8,4 und 14 °dH
  • Hartes Wasser: über 14 °dH

 

Wasserethärtungsanlage pro und contra

Wasserenthärtung: Abgrenzung zu Wasserfilterung

Eine Wasserenthärtungsanlage zielt primär darauf ab, den Kalk im Wasser zu reduzieren beziehungsweise ihn idealerweise ganz zu eliminieren. Dafür kommen unterschiedliche Verfahren wie Ionentausch, Teilentsalzung, Umkehrosmose oder chemische Enthärtung zum Einsatz. Ziel von Wasserenthärtung ist es nicht, Giftstoffe wie Schwermetalle, Chlor, Pestizid- oder Medikamentenrückstände aus dem Wasser filtern. Es ist wichtig festzuhalten, dass Kalk nicht giftig ist. Für den Menschen ist er absolut unbedenklich, gefährlich ist er nur, wenn es um die Lebensdauer der oben genannten Maschinen geht. Wenn wir uns über Pro und Contra von Wasserenthärtungsanlagen auslassen, dann meinen wir damit ausschließlich die Kalkentfernung.

 

Pro und Contra von Wasserenthärtungsanlagen

Auf der Pro-Seite von Wasserenthärtungsanlagen stehen folgende Vorteile:

  • Die Lebensdauer elektrischer Maschinen wie Wasserkocher, Wasch- und Spülmaschine wird erhöht.
  • Einsparung chemischer Enthärter wie Zitronensäure oder von Waschmittelzusätzen.
  • Weicheres Wasser verleiht Getränken wie Kaffee oder Tee einen besseren Geschmack.
  • Beim Duschen trocknet die Haut nicht so schnell aus.
  • Das Putzen von Bad, Dusche und Küche vereinfacht sich erheblich.

Dagegen gibt es natürlich auch Nachteile auf der Contra-Seite von Wasserenthärtungsanlagen:

  • Mit einer Wasserenthärtungsanlage sind Anschaffungskosten verbunden.
  • Auch der Betrieb geht ins Geld, weil beispielsweise regelmäßig Kartuschen gewechselt oder regeneriert werden müssen.
  • Unter gewissen Umständen ist die Durchflussmenge begrenzt. Das führt aber nur in sehr seltenen Fällen zu Einschränkungen beim Verbrauch von Wasser.
  • Bei längeren Standzeiten (kein Durchfluss) kann es zu Keimbildung im System kommen.
  • Je nach Betriebsart kann der pH-Wert sinken (Korrosionsgefahr).
  • Der hohe Salzeinsatz ist umweltbelastend, genauso wie der Abfall, der durch nicht recycelfähige Kartuschen erzeugt wird.

 

Pro und Contra, wenn keine Wasserenthärtungsanlage vorhanden ist

An dieser Stelle lassen sich die Vor- und Nachteile umgekehrt aufschreiben. Darauf verzichten wir mal. Aber wir wollen darauf hinweisen, dass die Beeinträchtigungen und Schäden, die hartes Wasser an den oben aufgeführten Haushaltsmaschinen hervorruft, selbstverständlich auch zu Kosten in Form von Reparaturen oder früher als geplanten Neuanschaffungen führen. Da ist es eine Abwägungsfrage, in welchem Fall letztendlich die höchsten Kosten auftreten. Eine Entscheidung pro oder contra Wasserenthärtungsanlage hängt zu großen Teilen davon ab, wie hart das Wasser genau ist. Je härter das Wasser, desto mehr Zusatzkosten kommen ohne Wasserenthärtungsanlage auf Dich zu. Aber auch die Betriebskosten einer Wasserenthärtungsanlage sind bei härterem Wasser größer, jedoch ist der Kostenzuwachs nicht so ausgeprägt wie ohne Wasserenthärtung.

 

Pro oder Contra: Wann lohnt sich eine Wasserenthärtungsanlage?

Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Ab wann sich eine Wasserenthärtungsanlage lohnt, hängt entscheidend von der Wasserhärte ab. Aber der genaue Break-Even-Wert hängt auch von der Größe des Haushalts, dem Wasserverbrauch und der Dimensionierung der Wasserenthärtungsanlage ab. Pi mal Daumen lässt sich aber sagen, dass für hartes Wasser > 14°dH eine Wasserenthärtungsanlage technisch sinnvoll ist. Bei mittlerer Wasserhärte wäre zu überlegen, ob die Wasserenthärtung nicht runterdimensioniert werden kann. So könnte die Enthärtung auf die Wassereinspeisung zur Waschmaschine oder zur Warmwasserinstallation beschränkt werden. Bei weichem Wasser sollte es reichen, einmal im Jahr Deine Haushaltsgeräte auf mögliche Kalkablagerungen zu überprüfen und gegebenenfalls eine Einmalreinigung durchzuführen. Bei Härtegraden < 4°dH brauchst Du Dir gar keine Gedanken zu machen.

 

Pro und Contra der Wasserenthärtung: Das Wichtigste kurz zusammengefasst

  • Wasserenthärtung geschieht nicht aus gesundheitlichen, sondern aus technischen Gründen.
  • Kalk ist nicht giftig, Kalk beeinträchtigt die Funktion wichtiger Haushaltsgeräte.
  • Wasserenthärtung ist mit Kosten verbunden und kann die Umwelt belasten.
  • Hartes Wasser: Du solltest Dich PRO Wasserenthärtungsanlage entscheiden. Das ist technisch sinnvoll.
  • Mittleres Wasser: Wasserenthärtung ist eine Kann-Entscheidung. Ziehe eine Begrenzung auf wenige Anwendungsbereiche in Betracht.
  • Weiches Wasser: Du solltest Dich CONTRA Wasserenthärtungsanlage entscheiden. Wasserenthärtung ist technisch nicht notwendig.

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