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Was ist ein Osmosegerät und wo wird es angewendet?

In der letzten Zeit hört oder liest man immer öfter den Begriff Osmoseanlage bzw. Osmosegerät. Egal ob in einer Zeitschrift oder in einer TV-Werbung. Dabei wird die Reinheit des Wassers genauso betont, wie die positiven Aspekte auf den menschlichen Körper. Aber was genau ist eigentlich eine Osmoseanlage? Was bewirkt sie?

 

Was bedeutet der Begriff Osmose

Osmoseanlagen erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. War ihre Verwendung zu Beginn vor allem auf die Medizin beschränkt, bauen sich mittlerweile immer mehr Privathaushalte eine Osmoseanlage ein. Der Begriff Osmose stammt aus dem altgriechischen und bedeutet „Antrieb“ oder „Schub“. In den Naturwissenschaften wird damit ein gerichteter Strom von Teilchen durch eine semipermeable (halbdurchlässige) Membran oder Trennschicht gemeint. Dabei gelangt das Wasser durch die Trennschicht, aber nicht in die darin gelösten Teilchen.

 

Wie funktioniert ein Osmosegerät?

Genau dieses Prinzip machen sich die Hersteller einer Osmoseanlage zu Nutzen. Dabei wird aber auf eine Umkehr-Osmose gesetzt. Während bei der reinen Osmose die Trennung durch Ausgleich vollzogen wird, geschieht dies bei der Umkehrosmose durch Druck. Es handelt sich hierbei um ein ausschließlich physikalisches Verfahren, das 99 Prozent aller Schad- und Fremdstoffe im Wasser, durch den Einsatz verschiedener Filter, herausselektiert. Die Entdeckung der Umkehr-Osmoseanlage gelang 1950 an der Universität von Kalifornien. Aber erst seit den 90er Jahren wird das Osmoseverfahren zu Herstellung von reinem, schadstofffreiem Wasser im großen Stil eingesetzt. Vor allem in Regionen mit einem geringen Süßwasservorrat oder in Wüstenstaaten, zur Meerwasserentsalzung, erfreut sie sich einer immer größeren Beliebtheit. Nicht zu verwechseln ist aber eine Osmoseanlage mit einer Wasserenthärtungsanlage.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Osmoseanlage und einer Wasserenthärtungsanlage?

Der Sinn einer Osmoseanlage ist das Herausfiltern aller Stoffe aus dem Wasser, um absolut reines Wasser zu erhalten. Dieses Wasser entspricht dem Reinheitsgrad von gefrorenem Gletschereis.

Eine Enthärtungsanlage hingegen filtert nur Kalk aus dem Wasser. Sie werden vor allem in Regionen mit sehr kalkhaltigem Trinkwasser, zum Schutz der Wasserrohre, in das Wassersystem der Häuser eingebaut. Damit wird aber kein reines Wasser erzielt, da die anderen Stoffe im Wasser erhalten bleiben.

 

Osmosegerät

Die Vorteile von Osmosewasser bei der Glasreinigung

Fensterputzen ist bestimmt nicht jedermanns Lieblingsaufgabe. Besonders ärgerlich wird es, wenn das Fenster vermeintlich sauber ist und bei den ersten Sonnenstrahlen sind doch wieder Streifen und Schlieren zu erkennen. Das Problem hierbei ist das normale Leitungswasser. An den darin enthaltenen Kalkrückständen und gelösten Stoffen können sich Schmutzpartikel leichter festsetzen, die dann sogar mit auf das Fensterglas übertragen werden. Dagegen hilft nur eine große Menge chemischer Reinigungsmittel. Das mineralfreie Osmosewasser verbindet sich hingegen automatisch mit den Schmutzpartikeln auf den Glasflächen und löst sie sogar ohne zusätzliche Reinigungsmittel. Selbst professionelle Reinigungsfirmen arbeiten heutzutage mit Osmosewasser. Ganze Glasfassaden lassen sich so ohne den Einsatz von Chemie reinigen. Auf den Punkt gebracht sind die Vorteile einer Glasreinigung mit Osmosewasser:

  • Günstig, da kein Reinigungsmittel mehr nötig ist.
  • Umweltfreundlich, da die Verwendung chemischer Reiniger nicht mehr notwendig ist.
  • Schnell, da nicht unnötig nachgeputzt werden muss, wegen beispielsweise Schlierenbildung.
  • Einfach umzusetzen

Speziell zur Reinigung von Wintergärten oder Solaranlagen ist dieses Wasser gut geeignet.

 

Wie funktioniert die Fensterreinigung mit Reinwasser?

Inzwischen bieten viele Hersteller, wie zum Beispiel die Firma Unger, extra entwickelte Systeme für die Glasreinigung an. Diese funktionieren auch im Privatbereich. Dabei werden sogenannte Reinwasserfilter eingesetzt. Die Handhabung ist denkbar einfach. Hier eine Anleitung für den Außenbereich:

  • An einen Wasserhahn/ Außenwasserhahn wird ein Gartenschlauch angeschlossen.
  • Das andere Ende des Schlauches wird an das Reinfiltergerät angeschlossen.
  • Der Aktivkohlefilter im Gerät sorgt für eine permanente Reinigung des durchfließenden Wassers. Es entsteht Reinwasser.
  • Im oberen Bereich des Reinwasserfilters wird ein Auslaufschlauch angeschlossen, der gleichzeitig mit einer Teleskopwaschbürste verbunden wird.
  • In einem extra Display wird hierbei die Wasserqualität des durchströmenden Wassers angezeigt. Der Wert von 10 ppm darf nicht überschritten werden.
  • Mit Erreichen der Wasserqualität kann mit der Reinigung begonnen werden.

Gelegentliche Kalkrückstände nach der ersten Reinigung sind hier keine Seltenheit. Dies liegt an den Tensidrückständen früherer Putzeinsätze. Grobe Verschmutzungen musst du zu Beginn mit Reinwasser einweichen, damit sie sich vollständig entfernen lassen.

Allgemeines Wissen über das Reinigungsverfahren mit Osmosegeräten

Für den privaten Gebrauch gibt es Reinigungsgeräte mit einem Mischbettharzsystem. Es handelt sich hierbei um zwei unterschiedliche Harzarten:

  • Positiv geladenes Harz
  • Negativ geladenes Harz

Das Harz hat die Eigenschaft, die gelösten Inhaltsstoffe des Wassers an sich zu binden. Die Bindung ist auf eine bestimmte Zeit beschränkt. Ist das Harz gesättigt, kann es keine Stoffe mehr aufnehmen. Spätestens dann, wenn das Osmosegrät zur Reinigung nicht mehr die erforderliche Wassergüte erreicht, weißt Du, dass es Zeit ist, das Harz zu tauschen. Mittlerweile gibt es sogar Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, das Mischbettharz wieder zu regenerieren.

Der Vorteil bei diesem System: Es wird kein technisches Know-how benötigt.

Im professionellen Bereich werden kleine fahrbare Osmoseanlagen eingesetzt, die das normale Wasser vor der Reinigung durch die semipermeable Membran pressen.

Der Vorteil bei diesem System: Es müssen keine Harze gewechselt werden. Aber nicht immer lohnt sich der Kauf eines solchen Gerätes. Aber wie wäre es mit mieten?

 

Osmosegeräte zur Glas- und Fensterreinigung mieten

Der Kauf eines Osmosegerätes zur Glasreinigung lohnt sich für den privaten Bereich nur bei einer regelmäßigen Anwendung. Das komplette Set mit Mischharz kostet mehrere Hundert Euro. Zuzüglich der regelmäßigen Austauschkosten für das Harz, das auch bei über hundert Euro liegt. Ein Reinigungsgerät mit einer integrierten Osmoseanlage liegt bei mehreren Tausend Euro. Für die gelegentliche Reinigung Deines Wintergartens oder der Sonnenkollektoren auf dem Dach musst Du aber viele Jahre damit putzen, damit sich das Gerät wieder amortisiert hat. Setzte hier lieber auf die Mietvariante. Ein gutes Osmosegerät der Firma Unger gibt es schon für unter 100 Euro Tagespreis zu mieten. Passende Verleihfirmen findest Du im Internet.

 

Sind Osmosegeräte sinnvoll?

Legst Du wert auf reines Wasser, dann ist ein Osmosegerät für Dich sinnvoll. Selbst in der professionellen Gebäudereinigung wird mittlerweile mehr und mehr auf Osmosewasser, Reinwasser gesetzt. Speziell entwickelte Geräte, vor allem für die Glasreinigung, sorgen hierbei für einen sauberen, umweltfreundlichen Durchblick. Dank zahlreicher Verleihfirmen kannst auch Du als Privatanwender davon profitieren und Dir beispielsweise ein Osmosegerät der Firma Unger zur Fensterreinigung ausleihen.


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