Osmosewasser für das Aquarium
Osmosewasser bildet die ideale Basis für dein Aquarium. Warum? Jedes Lebewesen, egal ob es sich dabei um Pflanzen oder Tiere handelt, stellt eigene Ansprüche an seinen Lebensraum. Während heimische Fischarten auch ganz gut mit Leitungswasser zurechtkommen, sieht es bei Exoten schon anders aus: Sie benötigen nicht nur wärmeres Wasser, sondern auch eine spezielle Zusammensetzung bzw. Qualität des Wassers. Wird zu hartes Wasser verwendet, kann es beispielsweise bei Garnelen zu Häutungsproblemen kommen. Noch gefährlicher sind Schadstoffe wie Chlor oder Schwermetalle, die mit dem Leitungswasser ins Aquarium gelangen können. Sie wirken toxisch und stellen eine tödliche Gefahr für die Aquarienbewohner dar.
Mit Osmosewasser nutzt du neutrales Wasser für dein Aquarium: Es ist frei von Kalk, Spurenelementen, Mineralien, Nähr- und Schadstoffen. Durch verschiedene Mineralienmischungen bzw. Aufhärtesalze, die du im Fachhandel bekommst, lassen sich im Handumdrehen die optimalen Werte für deine Aquariumbewohner einstellen. Osmosewasser eignet sich sowohl für Meerwasser– als auch für Süßwasseraquarien.
Wichtig: Die Salze und Mineralien sollten nur dem Frischwasser zugefügt und nicht direkt ins Aquarium gegeben werden! So vermeidest du starke Schwankungen bei den Wasserwerten.
Aquarium auf Osmosewasser umstellen
Inhaltsverzeichnis
Wenn du Osmosewasser für dein Aquarium verwenden möchtest, solltest du nicht gleich das komplette Wasser tauschen. Es empfiehlt sich, im Rahmen des wöchentlichen Wasserwechsels zunächst etwa nur 25–30 Prozent des Aquariumwassers durch Osmosewasser zu ersetzen. Sauge zuerst das alte Wasser mit einem Schlauch ab. Dann kannst du das Osmosewasser für dein Aquarium einlassen: Das Osmosewasser sollte dabei möglichst langsam in das Becken laufen, damit die Umstellung für die Fische nicht zu plötzlich kommt. Am nächsten Tag kannst du dann 60 Prozent und am dritten Tag schließlich 90 Prozent des Wassers durch Osmosewasser ersetzen.
Vermeide es, das Osmosewasser für das Aquarium direkt auf die Blätter der Pflanzen zu leiten. Viele Pflanzen reagieren auf die Absenkung der Härte oder des Leitwerts. Sie stellen dann vorübergehend das Wachstum ein oder können sogar absterben.
Garnelen von Osmosewasser auf Leitungswasser umstellen
Garnelen stellen besonders hohe Ansprüche an ihren Lebensraum: Sie kommen meist in kleinen Bergbächen vor, wo das Wasser sehr sauber ist. Schadstoffe werden sofort weggespült. Zudem sorgt die Strömung für einen hohen Sauerstoffgehalt. In einem Aquarium lassen sich diese Gegebenheiten nur bedingt herstellen, da es sich um ein geschlossenes System handelt. Abgestorbene Pflanzenteile, Ausscheidungen, Dünger und Futterreste sammeln sich langsam an. Das hat Auswirkungen auf die Wasserqualität, da sich Bakterien und Algen besser vermehren können. Mit einem regelmäßigen Wasserwechsel kannst du dem entgegenwirken.
Ob Osmosewasser oder Leitungswasser: Welches Wasser du für dein Aquarium verwendest, hängt von der Art der Garnelen ab. Die meisten Arten benötigen weiches Wasser. Hartwasser-Garnelen kannst du aber auch in Leitungswasser halten. Teste das Leitungswasser aber immer zuerst auf mögliche Schadstoffe, bevor du es für dein Aquarium verwendest. So sollte beispielsweise kein Kupfer enthalten sein, da es giftig für Garnelen ist. Auch ein zu hoher Nitratwert kann zu Problemen führen.
Am besten füllst du das Leitungswasser bereits einen Tag vorher in Kanister ab, damit es sich auf Zimmertemperatur aufwärmen kann. Das Frischwasser sollte die gleiche Temperatur wie das Wasser im Aquarium haben, da es sonst zur Schockhäutung der Garnelen kommen kann, wobei die Weibchen ihre Eier verlieren.
Wichtig: Zapfe immer kaltes Wasser aus dem Wasserhahn. Die Gefahr, dass Schwermetalle enthalten sind, ist hier geringer.
Du solltest immer nur einen kleinen Teil des Osmosewassers im Aquarium tauschen, denn jeder Wasserwechsel lässt die Wasserwerte schwanken. Dadurch verändert sich der osmotische Druck an den Zellen der Garnelen, was für sie letztendlich Stress bedeutet. Je kleiner der Leitungswasseranteil ist, desto kleiner sind auch die Schwankungen. Du brauchst etwa drei bis vier Wasserwechsel für dein Aquarium, bis das Osmosewasser komplett ausgetauscht ist.
Fische an Osmosewasser im Aquarium gewöhnen
Möchtest du Osmosewasser für dein Aquarium verwenden, solltest du deine Fische langsam daran gewöhnen. Grund dafür ist die Osmoseregulation der Fische, die einige Zeit benötigt, um sich umzustellen.
Zur Erklärung: Wasser nimmt auf seinem Weg durch verschiedene Bodenschichten Salze und Mineralien auf. Der Salz- und Mineraliengehalt unterscheidet sich dabei von Gewässer zu Gewässer. Auch die Fische haben in ihrem Inneren einen bestimmten Salz- und Mineraliengehalt, bei Süßwasserfischen ist dieser höher und bei Meerwasserfischen niedriger als der Salz- und Mineraliengehalt der Umgebung. Auf die Zellen des Fisches wirkt deshalb ein ständiger Osmosedruck ein.
Der Konzentrationsausgleich führt dazu, dass stetig Wasser in den Süßwasserfisch eindringt. Allerdings darf sich der Salz- und Mineraliengehalt im Inneren des Fisches nicht zu stark verringern. Hier kommt die Osmoseregulation ins Spiel: Sie sorgt dafür dass der Wasserüberschuss über den Urin sofort wieder ausgeschieden wird. Salzwasserfische verlieren dagegen kontinuierlich Wasser an ihre Umgebung. Sie geben daher nur wenig Urin, der aber stark mit Salzen und Mineralien angereichert ist, ab. Sämtliche Vorgänge sind dabei perfekt aufeinander abgestimmt. Damit es nicht zu einer überhöhten Wasseraufnahme bzw. zur Dehydrierung kommt, sollte das Wasser im Aquarium nur schrittweise getauscht werden. Das gilt insbesondere, wenn du Osmosewasser für dein Aquarium mit Meerwasserfischen nutzen möchtest.
Fische sind hinsichtlich der Wasserqualität meist etwas toleranter als Garnelen. Wenn du neue Fische in ein Aquarium mit Osmosewasser setzen möchtest, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:
- Gib die Fische samt Transportwasser in einen leeren, sauberen Eimer und warte bis das Wasser Zimmertemperatur angenommen hat.
- Fülle anschließend alle 5 Minuten ein wenig Osmosewasser aus dem Aquarium hinzu. Gib solange Wasser hinzu, bis sich die Gesamtmenge mindestens verdoppelt hat. Das kann bis zu einer Stunde dauern.
- Nun kannst du die Fische in das Aquarium mit Osmosewasser setzen. Da das Transportwasser Schadstoffe enthalten könnte, solltest du es entsorgen.
Osmosewasser gegen Algen im Aquarium
Auch, wenn du Osmosewasser als Trinkwasser dein Aquarium verwendest, völlig algenfrei wird dein Becken nie sein. Das Osmosewasser trägt aber dazu bei, dass sie langsamer wachsen, da sämtliche organischen Substanzen herausgefiltert werden. Wenn sich dennoch ein kleiner Biofilm bildet, ist das noch kein Grund zur Panik. Der Belag, der neben Algen auch verschiedene andere Mikroorganismen enthält, ist sogar wichtig für das biologische Gleichgewicht. Zudem dient er verschiedenen Bewohnern des Aquariums wie Welsen, Zwerggarnelen oder Schnecken als Nahrung.
Sollten sich die Algen jedoch zu schnell vermehren, ist ein Eingreifen erforderlich. Grund dafür ist meist ein Ungleichgewicht an Nährstoffen. Um die Algen wieder loszuwerden, hast du verschiedene Möglichkeiten:
- gründliche Reinigung des Aquariums: Putze die Scheiben mit einem sauberen Schwamm, sauge zwei Drittel des Wassers ab und verwende einen Mulmsauger für den Boden. Reinige auch den Filter und die Pumpe. Fülle dann das Aquarium mit Osmosewasser auf.
- Drosselung der Lichtzufuhr: Es reicht, wenn die Aquarienbeleuchtung morgens und abends nur ein paar Stunden läuft. Kombiniere sie am besten mit einer Zeitschaltuhr.
- weniger füttern
- Pflanzen systematisch düngen: Kräftige Pflanzen verbrauchen Phosphat und Nitrat – die Lebensgrundlage von Algen.
- angemessener Fischbesatz: bei zu vielen Fischen steigt die Schadstoffbelastung im Aquarium.
- algenfressende Fische einsetzen
Um zu verhindern, dass sich Algen ausbreiten, solltest du das Osmosewasser im Aquarium regelmäßig testen. Im Handel gibt es praktische Teststreifen, die die wichtigsten Wasserwerte anzeigen.
Osmosewasser gegen Pinselalgen im Aquarium
Als besonders hartnäckig erweisen sich Pinselalgen: Meist werden sie durch Pflanzen, Dekoelemente oder das Wasser in das Aquarium eingeschleppt. Ihre Ausbreitung wird hier durch drei Faktoren begünstigt:
- eine hohe organische Belastung
- ein niedriger CO2-Gehalt
- ein hoher Eisengehalt
Sind die Algen erst einmal im Becken, helfen meist nur drastische Maßnahmen. Du kannst einem Befall aber auch vorbeugen, etwa indem du das Wasser durch einen UVC-Sterilisator laufen lässt. Die Algensporen werden so zuverlässig abgetötet. Positiv wirkt sich auch die Nutzung von Osmosewasser für das Aquarium aus. Da es frei von sämtlichen unerwünschten Stoffen ist, bietet es keine Lebensgrundlage für die Algen. Achte zudem darauf, dass du keine Gegenstände aus befallen Aquarien in dein Becken gibst. Entsorge beim Einsetzen neuer Fische zudem immer das Transportwasser.
Fazit: Osmosewasser als ideale Grundlage für das Aquarium
Osmosewasser ist besonders gut für das Aquarium geeignet. Es ist frei von sämtlichen Schadstoffen, die gefährlich für deine Fische und Pflanzen werden können. Mittels verschiedener Zusätze und Aufhärtesalzen lassen sich optimale Bedingungen für alle Bewohner schaffen.