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Ionisiertes Wasser – wie gut ist es wirklich?

Ionisiertes Wasser, auch basisches oder alkalisches Wasser ist derzeit in aller Munde. Wortwörtlich. Denn ihm werden zahlreiche positive Eigenschaften nachgesagt werden. Was davon stimmt, was Du besser nicht glauben und was Du beachten solltest, erfährst Du in diesem Artikel.

 

Was ist ionisiertes Wasser und wie wird es hergestellt?

Wie im Artikel „Basisches Wasser – alles, was Du darüber wissen musst“ bereits erklärt, handelt es sich bei ionisiertem Wasser um behandeltes Wasser. Der Zweck dieser Behandlung ist die Erhöhung des pH-Wertes des Wassers und die Überführung in den basischen Bereich. Dabei wird das Wasser aber durch Wasserionisierer erzeugt. Bei der Ionisation werden zuerst die Schadstoffe aus dem Wasser gefiltert und dann mit Elektrolyse in zwei Teile aufgespalten. Dabei werden durch den Wasserionisierer dem Wasser Salze beigemischt, um einen Stromfluss zu ermöglichen (Elektrolyse). Die Geräte sind grundsätzlich mit positiv geladenen Elektroden und negativ geladenen Elektroden ausgestattet. An den Positiven entsteht saures Oxidwasser, an den Negativen durch Energiezufuhr basisches ionisiertes Wasser. In manchen Internetforen ist auch von superionisiertem Wasser die Rede. Dieses soll drei weitere Elektronen in der äußeren Elektronen-Hülle des Wassermoleküls aufweisen.

 

Was bewirkt basisches Wasser?

Ionisiertes Wasser soll laut Herstellern den Körper positiv beeinflussen und die Entstehung von Krankheiten verhindern. Hierzu gibt es aber weder fundierte Forschungsergebnisse noch wissenschaftliche Abhandlungen darüber. Aus diesem Grund sind alle Aussagen, den gesunden Effekt von ionisiertem Wasser betreffend, eher fragwürdiger Natur. Demnach soll ionisiertes Wasser gegen die Übersäuerung des Körpers wirken. Denn durch den Genuss des ionisierten Wassers soll der pH-Wert im Körper gesenkt werden können. Superionisiertes Wasser soll sogar noch mehr positive Eigenschaften haben:

  • Unterdrücken und Verdrängung schädlicher Bakterien und Mikroben.
  • Reinigende Wirkung auf die Blutgefäße.
  • Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Blut
  • Transformation von Blutfetten in harmlose Fette
  • Heilmittel gegen Diabetes und Krebs
  • Bekämpfung von Nierensteinen

 

Ionisiertes Wasser

 

Kann man alkalisches Wasser kaufen?

Basisches Wasser ist in Form von Heilwasser oder reinem Quellwasser gelegentlich im Supermarkt oder in Reformhäusern erhältlich. Du kannst es aber auch selbst herstellen, entweder mit einigen Hausmitteln, die garantiert jeder in seinem Vorratsschrank hat. Oder Du kaufst Dir ein Gerät zur Herstellung von basischem Wasser. Es gibt aber auch Konzentrate aus ionisiertem Wasser, die dem normalen Trinkwasser beigemischt werden können im Internet.

 

Wie schmeckt ionisiertes Wasser?

Ionisiertes Wasser sorgt für ein weicheres Mundgefühl beim Trinken. Der Geschmack selbst ist aber kaum von normalem Wasser zu unterscheiden. Wasser ist allgemein geschmacksneutral. Daher können auch keine direkten Geschmacksunterschiede wie bei unterschiedlichen Rotweinen festgestellt werden.

 

Wie entsteht ionisiertes Wasser?

Wie bereits beschrieben, wird dafür ein Wasserionisierer benötigt. Diese kosten aber mehrere Hundert Euro. Sobald Du das Gerät besitzt, schließt Du es an den Wasserhahn bei Dir zu Hause an. Nun durchströmt das Leitungswasser einen mehrschichtigen Aktivkohlefilter. Im Anschluss daran gelangt das gereinigte Wasser in die Elektrolysekammer des Gerätes. In dieser findet der Ionisationsvorgang statt. Allgemein ist die Elektrolyse ein chemischer Vorgang, der durch Strom ausgelöst wird. Hierfür ist eine Gleichspannungsquelle nötig. Dadurch können bei der Elektrolyse Elektronen übertragen werden. In der Fachsprache ist hier von einer Redoxreaktion die Rede. Hierbei werden Elektronen abgegeben (Oxidation) und an einer anderen Stelle wieder aufgenommen (Reduktion). Werden also dem Wasser Elektronen entzogen oder lagern sich Wasserstoffionen H+ (Protonen) an, entstehen positiv geladene Ionen (Kationen). Lagern sich hingegen Elektronen an, beziehungsweise werden Wasserstoffionen entzogen, bilden sich negativ geladene Ionen (Anionen). Ionisiertes Wasser hat eine geringere Anzahl an Wasserstoffionen.

 

 

Hat ionisiertes Wasser Nebenwirkungen?

Wasser ist ein wertvolles Lebens- und Heilmittel der Natur. Reines Quellwasser ist frei von elektromagnetischen Belastungen. Doch für die Herstellung von ionisiertem Wasser wird das Wasser mit Druck durch Leitungen gepresst und noch dazu mit elektromagnetischen Feldern belastet. Wusstest Du, dass ionisiertes Wasser in der Industrie als Nutz- und Industriewasser verwendet wird? Damit ist es kein hochwertiges Lebensmittel. Außerdem hilft ionisiertes Wasser nicht, wie versprochen, gegen Übersäuerung. Genau das Gegenteil ist der Fall. Bei übermäßigem Genuss wird die Magensäureproduktion sogar noch angeregt.

 

Hilft basisches Wasser gegen Krebs?

Jeder, der solche Äußerungen trifft, sollte sich mit dem Thema Krebs genauer befassen. Krebserkrankungen sind Veränderungen im Erbgut der Zellen. Diese werden begünstigt durch:

  • Das älter werden
  • einseitige Ernährung, ungenügende Bewegung, Rauchen, Alkohol
  • Viren, Schadstoffe, UV-Strahlung
  • erbliche oder genetische Faktoren

Entstandene Krebszellen teilen sich unkontrolliert im Körper, können für die Versorgung Blutgefäße anzapfen und in benachbartes Gewebe eindringen und sich dadurch im gesamten Körper ausbreiten (Metastasen). Und genau das soll mit ionisiertem Wasser verhindert werden und die bösen Krebszellen sollen vernichtet oder abtransportiert werden können. Wasser kann aber kein Gewebe auflösen und aus dem Körper schwemmen. Das können nur ein Messer oder eine Schere… Zudem gibt es keine wissenschaftlich anerkannten Beweise, dass Krebspatienten durch Entsäuerung den Krebs beeinflussen können. All solche Angebote sind Geschäftemacherei und eine perfide Art mit der Hoffnung der Krebspatienten zu spielen.

 

Ionisiertes Wasser ist ein Trend, den man besser nicht beachtet

Basisches Wasser, ionisiertes Wasser, alkalisches Wasser – alles schöne Wörter, aber mehr auch nicht. Solltest Du Bedenken bezüglich der Trinkwasserqualität haben und befürchten, diese könnte Deinen Körper negativ beeinflussen, dann bau Dir lieber einen Aktivkohlefilter in Deinen Wasserhahn ein. Diese sind billiger als so mancher Wasserionisierer. Und solltest Du dich fragen, ob dein Körper übersäuert ist, sprich mit Deinem Arzt und lass Dich testen. Beginne auch nicht selbst an Dir herumzudoktern. Damit schadest Du nur Dir selbst.


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