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Was bedeutet: Mikrosiemens?

Häufig wird im Zusammenhang mit der Trinkwasserqualität der Mikrosiemens genannt. Doch was bedeutet: Mikrosiemens. Lässt sich damit wirklich messen, wie viel Schadstoffe im Wasser enthalten sind und wie hoch dessen Qualität ist? Eines sei schon einmal verraten: Du kannst damit bestimmte Werte messen, aber welche, das liest Du in diesem Text.

 

Was bedeutet Mikrosiemens in Zusammenhang mit der Trinkwasserqualität?

Der Mikrosiemens ist der Leitwert des Wassers in μS/cm. Gemessen wird er mit TDS-Messgeräten. TDS steht für Total Dissolved Solids, was übersetzt so viel bedeutet wie: gesamte gelöste Feststoffe.

Was bedeutet das für den Mikrosiemens? Ganz einfach: Mit dem Wert wird Dir die Konzentration aller gelösten Ionen (Gesamtsalzgehalt) im Wasser angegeben.

Wichtig: Die elektrische Leitfähigkeit wird mit Mikrosiemens (µS) angegeben. Diese lässt sich in die gebräuchliche Einheit mg/l (Milligramm pro Liter (ppm, parts per million) umrechnen. Dabei gilt die Formel: 1,2 µS/cm = 1 ppm = 1 mg/l.

 

Mikrosiemens

Was bedeutet ein hoher Mikrosiemens für die Wasserqualität?

Eine hohe Leitfähigkeit ( ≥ 400 ppm) verrät Dir also, dass überdurchschnittlich viele gelöste Mineralien, Salze oder Metalle im Trinkwasser enthalten sind. Ob diese Stoffe aber gesundheitsfördernde oder -schädliche Stoffe sind, das kann Dir das Ergebnis nicht verraten. Um zu wissen, was der Mikrosiemens bedeutet und über die Wasserqualität bei Dir zu Hause aussagt, musst Du das Wasser zur chemischen Laboranalyse einschicken. Je nach Region kostet diese bis zu 150 Euro.

 

Wie hoch darf die Leitfähigkeit des Wassers nach EU- & WHO-Richtlinien sein?

Je höher die Leitfähigkeit des Wassers, desto mehr Ionen sind darin gelöst. Das haben wir verstanden. Aber was hat das dann für Folgen für den menschlichen Körper. Was bedeutet das für den Mikrosiemens beziehungsweise: Hat der eigentlich eine wirkliche Bedeutung?

Ja, hat er. Wenn auch nur indirekt. Denn ein hoher Wert deutet lediglich auf eine mögliche Verunreinigung hin. Welche, das bestimmt das Labor. Grundsätzlich haben die EU und WHO, aber Richtlinien erlassen, die bestimmen, wie hoch der TDS-Wert im Mineralwasser- und Leitungswasser sein darf.

 

TDS-Durchschnittswerte (ppm) im deutschen Leitungs- und Mineralwasser

 

Wasserart / Wasserherkunft Leitfähigkeit
Leitungswasser 200 – 500 ppm
Mineralwasser 400 – 700 ppm
(Artesisches) Quellwasser 30 – 80 ppm
Gefiltertes Wasser mit Osmosefilter 0,1 – 25 ppm

 

 

Grenzwerte nach Gebieten

 

Leitfähigkeit

Grenzwert für Trinkwasser (EU-Richtlinie) ≤ 200 ppm
WHO-Grenzwert für Krisengebiete ≤ 375 ppm
Grenzwert in Deutschland ≤ 1400 ppm
Empfehlung in USA (Trinkwassernorm) ≤ 500 ppm

 

Pauschalbehauptungen, ausschließlich Wasser mit niedrigem TDS-Wert ( ≤ 100 ppm) sei gesundheitsfördernd, sind nicht richtig. Nicht die Menge der gelösten Stoffe entscheidet, sondern die Art der Stoffe.

Übrigens: Nicht alle schädlichen Stoffe werden mit einem TDS-Messgerät erkannt. Was bedeutet das für den Mikrosiemens? Ganz einfach: Pestizide, Hormone, Medikamentenrückstände und Keime oder Bakterien haben keinerlei Auswirkungen auf das Testergebnis.

 

Was bedeutet der Mikrosiemens im Zusammenhang mit einer Osmoseanlage?

Doch warum gibt es dann die TDS-Messwerte und warum kursieren dann im Internet diverse Texte über den Mikrosiemens? Antwort: Diese Messgeräte werden in Verbindung mit Umkehr-Osmose-Anlagen verwendet. Damit lässt sich die Leistungsfähigkeit der Filtermembran feststellen. Je schlechter die Membran wird, desto weniger Stoffe (Ionen) filtert sie aus dem Wasser. Mit dem Ergebnis, dass der Leitwert des Wassers ansteigt. Doch welche Stoffe letztendlich zur Erhöhung führen, das verrät Dir ausschließlich eine Laboruntersuchung und niemals der Mikrosiemens.


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